Prüfungs­stra­tegie: Biodi­ver­sität der Pflanzen

Für die Prüfung Biodi­ver­sität der Pflanzen muss man sich sehr viele Details, Fachbe­griffe und den Aufbau von Pflanzen merken und verstehen. Wie bereitet man sich auf Prüfungen vor mit einem sehr großen Stoff­um­fang? Sieh Dir unsere Tipps an – am Beispiel der „Biodi­ver­sität der Pflanzen“.

Wir haben die wichtigsten Bestand­teile der Prüfungs­stra­tegie für die „Biodi­ver­sität der Pflanzen“ in einem Video zusammengefasst:

1. Bekomme den Stoff­um­fang in den Griff

Bei umfang­rei­chen Klausuren, wie der Biodi­ver­sität der Pflanzen, fällt es oftmals gar nicht so leicht, den Start­punkt zu finden und eine gute Ausgangs­lage zu schaffen. Die Heraus­for­de­rung dieser Veran­stal­tung liegen unter anderem in:

  • dem hohen Folienumfang
  • dem starken Detail­grad an Infor­ma­tionen, die auswendig gelernt werden müssen
    (z.B. Nutzung vieler Pflan­zen­fa­mi­lien auch mit latei­ni­schen Namen)
  • der nicht immer gleichen Vorle­sungs­struktur, in der Inhalte vermit­telt werden

Das kann zu Beginn sehr frustrie­rend sein. Sich zwei Wochen vor der Klausur, die Faken ohne Plan und Struktur einzu­prägen, funktio­niert nur in den seltensten Fällen. Wir empfehlen dir, statt­dessen wie folgt vorzugehen.

1. Ordne die Inhalte in eine Struktur ein.
Das gelingt z.B. mit einer Mindmap für jedes große Themen­ge­biet. Erwei­tere die Mindmap im Verlauf der Vorle­sung Stück für Stück. Ein optimaler Zeitpunkt für die Erstel­lung einer ersten Mindmap ist nach der zweiten Vorle­sung. Vorher hast du vermut­lich noch zu wenig Input für einen ersten Überblick. Du kannst natür­lich auch eine andere Form der Struktur aufbauen, wichtig ist, dass du diese erwei­tern und anpassen kannst. Nutze Papier oder ein digitales Programm wie z.B. xMind oder den Mindma­nager.

Halte fest, welche Folien zu den jewei­ligen Themen gehören, um später bei Bedarf schnell etwas nachsehen zu können.

2. Entscheide zeitnah, welche Inhalte du relevant sind.

Anhand dieser groben Struktur kannst du entscheiden, welche Inhalte du dir auf jeden Fall merken solltest. Markiere die wichtigen Inhalte auf deiner Struktur, am besten nach einem klaren Farbsystem. Z.B. Rot für „Zentrale Kernthemen“, Blau für „Exkurse, die ausführ­lich behan­delt werden“, o.ä.

Du musst nicht alles wissen und wieder­geben können. Versuche inner­halb der einzelnen Themen zu gewichten, anstatt sie ganz wegzu­lassen. Spare im Zweifels­fall an Details.
Nach welchen Krite­rien kannst du entscheiden, was wichtig ist?

Entscheide möglichst bereits während der Vorle­sung oder kurz danach, was voraus­sicht­lich klausur­re­le­vant ist. Es hilft, wenn du dir das Skript vorab ausdruckst oder auf dein Tablet oder deinen Laptop lädst und mit in die Vorle­sung bringst. Es hört sich so einfach an, aber aufmerk­sames Zuhören ist der erste und wichtigste Schritt. Was wurde von den Dozent/innen wieder­holt oder länger bespro­chen? Was wurde gekürzt oder weggelassen?

Häufig geben die Lehrenden expli­zite Hinweise auf die Klausur oder machen unter­schwel­lige Andeu­tungen. Nutze bspw. ein Icon-System für derar­tige Hinweise.

Hilfreich ist es auch, wenn du dir eigene Fragen in deinen Unter­lagen notierst, die bei dir während der Vorle­sung auftau­chen. Diese Fragen solltest du möglichst im Anschluss klären. Verschaffe dir auf alle Fälle einen Überblick über die Vorle­sung und versuche, die Struktur nachzuvollziehen:

  • Wie viele Folien gehören zu einem Themenblock?
  • An welchen Stellen gibt es die meisten Beispiele und/oder Literaturhinweise?
  • Wie sind die Folien aufge­baut (Zentrale Elemente, Exkurse, usw.)
Probe­fragen oder Altklau­suren helfen dir, beim Filtern der wesent­li­chen Inhalte und sind ein Hilfs­mittel, um deinen Lernfort­schritt zu überprüfen. Oftmals stellen die Lehrenden selbst Probe­fragen und Altklau­suren zur Verfü­gung. Ist das nicht der Fall, bitte deine Dozent/innen auf jeden Fall darum bitten. Hast du damit keinen Erfolg, stelle Kontakt zu Student/innen aus höheren Semes­tern her oder recher­chiere im Internet. Manchmal helfen auch Altklau­suren anderer Univer­si­täten – wichtig ist, dass du prüfst, inwie­weit die Themen­schwer­punkte vergleichbar sind.

Finde den Kern der Probe­fragen. Wenn du die Muster und Gemein­sam­keiten einzelner Fragen erkennst, verschaffst du dir einen großen Vorteil. Oft liegt unter­schied­li­chen Prüfungs­fragen dasselbe Lernziel zugrunde.

Beispiel: “Was haben Cyano­bak­te­rien und Rotalgen gemeinsam?”

Das Lernziel liegt hier wahrschein­lich darin, Eigen­schaften benennen und verglei­chen zu können. Weitere Tipps, wie du mit den Probe­fragen arbeiten kannst:

  • Erkenne die Gewich­tung! Wie viele Fragen kamen je Themen­ge­biet vor?
  • Ordne die Fragen den Themen zu und erkenne, bei welchen Themen Überblicks­wissen genügt und bei welchen Themen Details gefragt sind.
  • Was solltest du können, um auf jeden Fall zu bestehen?
  • Wo liegen deine Stärken und Schwä­chen bei der Bearbei­tung der Klausurfragen? 

Jeder Dozentin, jeder Dozent setzt unter­schied­liche Schwer­punkte – sowohl in der Vorle­sung. Überlege dir, was du an ihrer bzw. seiner Stelle prüfen würdest. Recher­chiere bei Bedarf. Mögli­cher­weise gibt es Lieblings­themen, mit denen er bzw. sie sich in der Lehre oder Forschung intensiv beschäf­tigen. Suche nach Forschungs­schwer­punkten und Veröffentlichungen. 
Sieh dir das Modul­hand­buch an – das kannst du i.d.R. von der Website herun­ter­laden. Dort sind die wichtigsten Lernin­halte des jewei­ligen Studi­en­mo­duls beschrieben. Es ist wahrschein­lich, dass diese Themen auch Teil der Prüfung sind. 

2. Erkenne die Zusammenhänge

Lasse dich nicht von den Folien erschlagen! Oft ist die Stoff­fülle nicht das Problem, sondern die fehlende Strategie. Beispiels­weise bringt es wenig, wenn du dir jede einzelne Folie ansiehst und sie zusam­men­fasst, ohne einen Überblick über die Themen zu haben.

1. In den Kontext einordnen
Ein dichtes Wissens­netz ist robuster als Fakten. Das Fach „Biodi­ver­sität der Pflanzen“ vermit­telt einem das Gefühl, dass man haupt­säch­lich Fakten auswendig lernen müsse und Zusam­men­hänge nicht relevant sind. Das kann dazu führen, dass man in der Klausur von Fragen überrascht wird, die durch reines Auswen­dig­lernen nicht beant­wortet werden können. Versuche dir auch in diesem Fach, die Zusam­men­hänge zu erschließen, anstatt einfach nur auswendig zu lernen. Hier ein Beispiel.

Anstatt dieses Satz fünf Mal zu wieder­holen, versuche doch einmal, diese Infor­ma­tionen in einen Kontext einzuordnen:

  • Welche Eigen­schaften machen die Vicia faba zu einer Nahrungs­pflanze und zu einer wichtigen Proteinquelle?
  • Gilt das auch für andere Pflanzen?

Durch dieses Metawissen, lernst du auch andere, unbekannte Pflanzen der Familie Fabaceae zuzuordnen und den Nutzen einer Pflanze zu erkennen. Das Gehirn kann sich Infor­ma­tionen viel besser merken, wenn es diese einordnen kann. Verknüp­fungen führen zu Wissen und sobald du etwas weißt, hast du es so gut wie gelernt.

2. Recher­chieren

Sind die Vorle­sungs­fo­lien für dich unver­ständ­lich, dann nutze Lehrbü­cher (z.B. über den Sprin­ger­link aus dem Uninetz oder per AnyCon­nect-VPN-Client) oder andere Inter­net­quellen (z.B. Simple Club Biologie) . Sieh dir danach auf jeden Fall noch einmal die Vorle­sungs­fo­lien an, um zu erkennen, worauf der bzw. die Dozent/in hinauswollte.

Ein Tipp

Wenn du zur Vorle­sung gehst, dann mach das Beste daraus! Lass dich nicht ablenken und nutze die Zeit, um aufmerksam zuzuhören und Notizen zu machen. Wenn am Ende der Vorle­sung die Möglich­keit besteht, dann stelle der Dozentin bzw. dem Dozenten Verständ­nis­fragen oder hake nach, was davon wichtig für die Klausur ist.

In der Vorle­sung nicht richtig zuzuhören oder müde und verträumt aus dem Fenster zu schauen, hilft dir wenig. Wäge daher für dich ab, wie sinnvoll es für dich ist in die entspre­chende Vorle­sung zu gehen. Beginnt sie beson­ders früh am Morgen oder nimmst du eine lange Fahrt­zeit für nur eine einzige Vorle­sung auf dich? Wie gut kannst du dich konzen­trieren? Zur Vorle­sung zur gehen bringt viele Vorteile mit sich, manchmal kann auch die Vorle­sungs­auf­zeich­nung auf lecture2go eine gute Alter­na­tive sein.

Wenn du mehr zu dem Thema „Soll ich zur Vorle­sung gehen?“ lernen möchtest, findest du Infos hier.

3. Nutze passende Lernmaterialien

Stell dir vor, du wärest Fussballtrainer/in. Würdest du mit der gleichen Taktik bei jedem Spiel vorgehen? Vermut­lich nicht, denn jeder Gegner ist anders aufge­stellt, so dass du deine Strategie anpassen und an den entspre­chenden Schwach­stellen arbeiten musst.

Das Gleiche gilt auch für Prüfungen. Bleibst du bei Schema F, kann es sein, dass du viel Zeit mit dem Lernen zu vieler unwich­tiger Details inves­tierst. Daher macht es Sinn, eine indivi­du­elle Lernstra­tegie zu entwickeln.

Wir empfehlen dir, die Vielfalt der Lerntech­niken zu entde­cken und auszu­pro­bieren. Wir haben Tipps (folgen noch) zusam­men­ge­stellt für:

  • Lernen mit Tabellen
  • Lernen mit Eselbrücken
  • Lernen mit digitalen Karteikarten
  • Lernen mit Lernpostern
  • Latei­ni­sche Familien-/Pflan­zen­namen und Fachbe­griffe merken
  • 80 häufige Pflan­zen­arten erkennen

Zum Stoff passende Lernme­thoden führen einer effizi­en­teren Vorbe­rei­tung und größerem Selbst­ver­trauen in der Prüfung.

Entwickle eine Lernrou­tine, um dir regel­mäßig Lernin­halte anzueignen und vorle­sungs­be­glei­tend Lernma­te­rial zu erstellen. Mehr dazu erfährst du im Tutorial Lernrou­tinen entwi­ckeln.

4. Erstelle einen Gesamtplan

Erstelle dir einen Zeitplan, den dir sichtbar aufhängst.

Jetzt bist du gefragt! Wie könnte dein Zeitplan für die Klausur aussehen?

Und keine Angst vor unkal­ku­lier­baren Noten!

Im Anblick einer umfang­rei­chen Klausur wie “Biodi­ver­sität der Pflanzen”, machst du dir, wie viele andere Studenten, mögli­cher­weise Sorgen: Bestehst du überhaupt? Wie gut wird die Note am Ende ausfallen?

Lass dich von hohen Durch­fall­quoten und der Befürch­tungen deiner Kommi­li­tonen nicht irritieren. Nur weil in der letzten Klausur viele durch­ge­fallen sind, heißt das nicht, dass das auch auf dich zutreffen wird. Manche neigen dazu, sich von der Prüfungs­angst verun­si­chern zu lassen und sind der Überzeu­gung alles lernen zu müssen. Falscher Perfek­tio­nismus beim Lernen kann jedoch dazu führen, dass du in einen Lernmodus kommst, in dem dein Gehirn die neuen Infor­ma­tionen gar nicht mehr aufnehmen kann. Sieh dir ggf. auch unsere Tipps zum Umgang mit Nervo­sität vor Prüfungen an.

Dieser Beitrag stammt aus dem Blog “SUMO — Studier- und Medien­kom­pe­tenzen Online”.